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21. März 2019 – Eine Bestandsaufnahme zur Gebetsinitiative

Am 14. Februar startete unsere Gebetsinitiative «Gebet am Donnerstag» und stiess von Beginn an auf Resonanz und grosses Interesse. Das hat uns sehr gefreut. Nach einem sehr feierlichen und gut besuchten Start unter Mitwirkung der Schwestern im Kloster Fahr am 14. Februar in der Komplet wurden uns schon bald zahlreiche Orte in der Schweiz und darüber hinaus gemeldet, an denen das «Gebet am Donnerstag» gebetet wird: Kloster Engelberg, Kloster Heiligkreuz in Cham und – auf etwas andere Weise – die Abtei St. Hildegard in Rüdesheim/D. Weitere Orte sind im Punkt «Wo wird gebetet?» aufgelistet.

Weitere Verbreitung erfuhr das Gebet durch einen Abdruck in der Zeitschrift «Christ in der Gegenwart» sowie durch Interviews und Berichte in verschiedenen Online- und Printmedien (www.katholisch.de, www.kath.ch, www.feinschwarz.net, www.horizonte-aargau.ch).

Einen weiteren Impuls zur Verbreitung erfährt das Gebet möglicherweise dadurch, dass der Vorstand des Kolping-Diözesanverbandes im Bistum Münster/D das Gebet unter seinen knapp 38.000 Mitgliedern verbreiten wird. Eventuell werden weitere Erwachsenenverbände in diesem grossen Bistum nachziehen. So wird vielleicht tatsächlich wahr, was die Limmattalerzeitung titelte: «Ein Gebet geht um die Welt». Dazu sollen auch die verschiedenen Übersetzungen beitragen: französisch, italienisch, englisch, spanisch und portugiesisch (diese finden Sie im Punkt «In anderen Sprachen»).

Nach den Erfahrungen und Rückmeldungen der ersten Wochen sind uns folgende Punkte wichtig, die teilweise so nicht abzusehen waren:

  • Aus traurigem Anlass (Dokumentation Gottes missbrauchte Dienerinnen) wurden wir gebeten, dem Gebet einen weiteren Textabschnitt hinzuzufügen, der das Leid der Ordensfrauen in den Blick nimmt, die sexueller Gewalt ausgesetzt waren und evtl. heute noch sind. Unter dem Menüpunkt «Ergänzung für Ordensgemeinschaften» ist dieser Zusatz in verschiedenen Sprachen zu finden.
  • Wir wissen, dass man über die Form unseres Gebetes geteilter Meinung sein kann. Deshalb ist dieser Text nicht «unveränderlich in Stein gemeisselt». So haben beispielsweise die Dominikanerinnen die heilige Scholastika aus dem Text entfernt und statt ihrer die heilige Katharina von Siena eingefügt; deren Spiritualität liegt ihnen näher. Der Text darf und soll also leben. Nachhaltig irritiert uns allerdings, dass vor allem Männer das Gebet inhaltlich und formal kritisieren. Dazu folgende Gedanken von uns: Wir haben das Gebet bewusst so und nicht anders formuliert. Es entspricht dem, was wir aus unseren jeweiligen Erfahrungen und Positionen heraus vor Gott legen wollen und die Rückmeldungen von zahlreichen Gemeinschaften und Einzelpersonen zeigen uns, dass wir Resonanz auslösen – auch ohne liturgisch perfekte Sprache, auch ohne jedes Thema zu behandeln. Uns Frauen wurde in der katholischen Kirche lange genug gesagt, wie es richtig geht und genau das hört jetzt auf. Die alten Zeiten – so sagt es der Bischof der Diözese Essen, Franz-Josef Overbeck, deutlich – sind vorbei. Wenn Gebetskreise, Gemeinden oder Einzelpersonen sich von unserem Text inspirieren lassen und ihn für ihre Belange umformulieren wollen, ist das in Ordnung. Doch wir bitten darum, dies entsprechend kenntlich zu machen (z.B: neuformuliert von N.N., inspiriert durch das «Gebet am Donnerstag»).
  • Wir wurden immer wieder angefragt, ob Verbände, Gruppierungen oder andere Initiativen das Gebet am Donnerstag verwenden oder auch mit ihrem Logo versehen dürfen. Wir haben das diskutiert und bitten um folgende Handhabung: Das Logo soll nicht in das Initiativfoto gedruckt/gesetzt werden. Wenn das Gebet soweit unverändert übernommen wird, darf das Logo des eigenen Verbandes in folgender Form zum Gebet zugefügt werden. Vorschlag für Logoplatzierung.
  • Wir wurden ebenfalls immer wieder gefragt, ob wir auf unserer Homepage Hinweise für andere Initiativen machen können. Auch das haben wir diskutiert und sind zu dem Entschluss gekommen, dies nicht zu tun.

Es beteiligen sich – das wissen wir aus den Rückmeldungen – sehr viel mehr Gemeinden und Gemeinschaften am Gebet am Donnerstag, als auf der Homepage aufgeführt sind. Nicht alle melden sich bei uns. Wir laden hiermit dazu ein, uns mitzuteilen, wenn das Gebet in Gemeinschaft gebetet wird, so dass das Gebetsnetz auf unserer Webseite sichtbar wächst.

Wir wollen an dieser Stelle von Herzen «Danke!» sagen. Allen, die die Initiative betend mitstützen – ob in Gemeinschaft oder alleine für sich daheim; ob auf dieser Seite aufgeführt oder nicht. Ein Dank geht auch an das Bistum Basel und die Römisch-Katholische Landeskirche im Aargau, die die Initiative finanziell und ideell unterstützen.

Das „Gebet am Donnerstag“ soll weiter Kreise ziehen, die Seite darf gern weiterverbreitet werden. Wir alle beten donnerstags im Bewusstsein, dass wir nicht allein beten, sondern fühlen uns getragen von dem grossen Netz derer, die in derselben Intention wie wir das Gebet am Donnerstag «Schritt für Schritt» beten.

Anfragen und Anregungen an info@gebet-am-donnerstag.ch werden so zeitnah wie möglich beantwortet – da wir alles «nebenher» organisieren, bitten wir um Verständnis, wenn wir nicht sofort antworten. – Dorothee Becker, Anne Burgmer, Priorin Irene Gassmann, Jeanine Kosch

 

Information

«Gebet am Donnerstag»

«Wir alle wissen, wie es um unsere Kirche steht. Unrecht geschah und geschieht, Macht wurde und wird missbraucht. ‹Bei euch aber soll es nicht so sein›, sagt Jesus.» (aus: Gebet am Donnerstag). Eine Initiantinnengruppe rund um Priorin Irene Gassmann, Kloster Fahr, lädt alle Menschen, denen das regelmässige Gebet ein Anliegen ist, ein, jeden Donnerstag um Veränderung in der Kirche und für neuen Mut für den eigenen Weg in und mit der Kirche zu beten. Für diesen Aufruf wurde das «Gebet am Donnerstag» verfasst.

Anstoss für die Lancierung der Initiative gab eine Aussage von Felix Gmür, Bischof von Basel, der an der Vernissage des Buches «Ein weiter Weg» des Projektes «Für eine Kirche mit* den Frauen» auf die Wichtigkeit der Kontemplation hinwies. «Diese Anregung hat Resonanz bei mir ausgelöst», sagt Priorin Irene Gassmann. Wege der Aktion gebe es viele, doch die Kontemplation und das regelmässige Gebet um Veränderung sei ebenso wichtig. Über die Netzwerke der Benediktinerin Irene Gassmann sollen zunächst die Benediktinerinnenklöster im deutschen Sprachraum sowie rund um den Erdkreis dazu eingeladen werden, das «Gebet am Donnerstag» in die entsprechende Komplet des Stundengebetes aufzunehmen.

Wo es schon Donnerstagsgebete gibt, wird dazu ermuntert, das «Gebet am Donnerstag» auch in Pfarreien, Bibel- und Hauskreisen zu sprechen. Auch das persönliche Gebet für sich allein helfe, sind die Initiantinnen überzeugt. Es sei ihnen wichtig, dass das «Gebet am Donnerstag» nicht am Kloster Fahr, an einzelnen Kantonalkirchen oder der Deutschschweiz hänge, sondern dass ein weltumspannendes Gebetsnetz wachse und langsam Kraft entfalte. Es gehe darum, dass dieses Gebet denen, die es regelmässig donnerstags sprechen, Mut und Zuversicht schenken solle, eine weitere Woche den Weg in und mit der Kirche zu gehen – «Schritt für Schritt und in Verbindung mit allen Frauen und Männern, die es sprechen. Veränderung braucht Zeit und stete Rückbindung an den Ursprung und die spirituellen Quellen. In der Kirche ist dies das regelmässige Gebet», so Priorin Irene Gassmann.

Auf dieser Homepage wird das Gebet zum Downloaden zur Verfügung gestellt. Weiter sollen auf der Homepage alle Orte veröffentlicht werden, an denen das «Gebet am Donnerstag» durchgeführt wird.

Am 10. Februar 2019, dem Tag der heiligen Scholastika, der Schwester Benedikts von Nursia, wurde die Einladung zum «Gebet am Donnerstag» veröffentlicht. Scholastika betete einst darum, dass ihr Bruder länger bei ihr zum Gespräch verweilen möge. Gott schickte der Legende nach ein Unwetter, und Scholastika sagte zu Benedikt: «Geh, Bruder, wenn du kannst.» In Anlehnung an diese Episode schliesst das «Gebet am Donnerstag» mit den Worten: «Im Sinne der heiligen Scholastika wollen wir Schritt für Schritt vorwärtsgehen, beten und handeln, wie sie es getan hat: ‹Geht, Schwestern und Brüder, wie ihr könnt!›»

Information

Das erste «Gebet am Donnerstag» fand am 14. Februar 2019 um 19.30 Uhr im Kloster Fahr im Rahmen der Komplet statt.
Für weitere Informationen: Priorin Irene Gassmann, info@gebet-am-donnerstag.ch

Initiantinnen: Dorothee Becker, Anne Burgmer, Priorin Irene Gassmann und Jeanine Kosch